"Die Theaterarchitektur ist ein ganz besonderer Teil
des gemeinsamen europäischen Kulturerbes."
Theatergebäude sind Musterbeispiele der europäischen Baukunst, von der Renaissance bis in unsere Zeit. Die Raumlösungen, die Dekorations- und Konstruktionselemente spiegeln den jeweiligen Zeitgeist, und sie beeinflussten ihn auf ihre Weise. Theater sind zudem gebauter Ausdruck der jeweiligen Gesellschaft und des gesellschaftlichen Wandels. Darüber hinaus illustrieren Bühnenmaschinerie und Beleuchtung der Theater die technische Entwicklung durch die Jahrhunderte.
Die Datenbank
Die Datenbank Europäische Theaterarchitektur (EUTA – European Theatre Architecture) ist ein Langzeitprojekt des Kunst- und Theaterinstituts in Prag. Die Datenbank entsteht in Zusammenarbeit mit Institutionen aus vielen europäischen Ländern und wird von der Europäischen Union, dem tschechischen Kulturministerium und anderen Trägern unterstützt.
Die erste Datenbank entstand während des Projekts Theaterarchitektur in Mitteleuropa (TACE), das von 2008 bis 2011 mit Hilfe einer Förderung des Programms „Kultur“ der Europäischen Union umgesetzt wurde. In diesem Zeitraum wurden Informationen zu über 200 Theatergebäuden aus der Tschechischen Republik, der Slowakei, Polen, Ungarn und Slowenien in die Datenbank eingegeben. Die umfassenden, enzyklopädischen Einträge zu allen Theatern wurden auf Grundlage intensiver Recherchen von Architekturhistorikern verfasst. Jeder Eintrag ist in der jeweiligen Landessprache und auf Englisch verfügbar. Abgerundet wird der Eintrag durch die technische Daten des Theaters und eine reichhaltige Fotodokumentation. Alle Theater können auf einer Landkarte angezeigt und dort nach Entstehungszeit gefiltert werden. Auch eine Darstellung als Zeitstrahl ist möglich.
Von 2012 bis 2017 erweitert das Kunst- und Theaterinstitut die Datenbank im Rahmen des Projekts Europastraße Historische Theater (ERHT). Dieses Projekt wird von PERSPECTIV – Gesellschaft der historischen Theater Europas – in Berlin gemeinsam mit fünfzehn Partnerinstitutionen in zwölf Ländern realisiert und ebenfalls vom Programm „Kultur“ der Europäischen Union unterstützt. Der Fokus liegt auf den noch erhaltenen historischen Theatern in ganz Europa, von der Renaissance bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Datenbank wird nicht nur die Baugeschichte dieser oft einzigartigen Theater darstellen, sondern auch noch erhaltene historische Technik, Bühnenbilder, Kostüme etc. dokumentieren.
Ein gutes Beispiel für einen solchen Eintrag ist das Schlosstheater Český Krumlov.