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Passionsspielhaus Erl

Geschichte des TheatersAnhangtechnische AngabenHistorische Ausstattung

Menschen

Strabag AG |Architekt

Geschichte

Seit beinahe 400 Jahren wird in der Tiroler Ortschaft Erl die Passionsgeschichte mit der ihr innewohnenden Dramatik aufgeführt. Das Spiel vom Leiden und Sterben Christi dauerte vom Gründonnerstag bis Karfreitag jeweils den ganzen Tag. Der Text „Urständ Christi“ von 1613 belegt die Tradition der Passionsspiele, die auf ein Osterspiel des Meistersingers Sebastian Wild aus Augsburg zurückgeht. Die Einsetzung von Passionsspielen erfolgte meist durch ein Gelöbnis: Pest, Hungersnöte, Krieg, Feuer und Überschwemmungen sollten abgewendet werden. Schauplatz des Spiels ist ein öffentlicher Platz, an dem alle notwendigen Lokalitäten aufgebaut sind: Ölberg, Tempel, Heiliges Grab, Hölle. Der Gottesdienst eröffnet und beschließt die Vorstellungen.  In der Reformationszeit wurden geistlichen Spiele zurückgedrängt, ländliche Gemeinden übernahmen die Tradition und reicherten sie mit barocken Spielelementen an. Im 17. Jahrhundert diente der Sommerkeller des Gasthofs Post als  Spielstätte der Erler Passion. Zur Regierungszeit Maria Theresias wurde diese Art der profanen Volksbelustigung stark eingeschränkt. Nach den Napoleonischen Kriegen gründeten die Erler eine eigene Spielgesellschaft, die Organisation und Finanzierung der Spiele übernahm. Kostüme und Ausstattungen wurden prunkvoller und farbenprächtiger. Um den Publikumsansturm gewachsen zu sein, ließ der Gastwirt Domenikus Weinzierl 1850 ein Theatergebäude erreichten. Grobe sanitäre und sicherheitstechnische Mängel bei einer ständig steigenden Besucherzahl machten einen Neubau notwendig. 1909 bis 1911 wurde im Erler Ortsteil „Weidau“ ein Passionsspielhaus für 1700 Zuschauer mit elektrischer Beleuchtung, 5teiliger Bühne und ansteigendem Zuschauerraum errichtet. Der später bedeutende Volkskundler Anton Dürrer bearbeitete die Texte zeitgemäß für das Publikum, konnte das Bild „Die Wallfahrt“ von Albin Egger-Lienz für Werbezwecke verwenden. Unterbrochen durch den 1. Weltkrieg wurde die Passion weiter aufgeführt, bis 1933 das Gebäude bei einem Brand zerstört wurde. 1946 wurde der Passionsspielverein wieder gegründet und plante ein neues Passionsspielhaus. Das aktuelle Passionsspielhaus am Kreuzbühel wurde nach Plänen von Architekt Robert Schuller von 1957-1959 errichtet. Architektonisch fügt sich der monumentale Bau in die Landschaft ein, verlängert leuchtend weiss das Gebirge in die Ebene hinein. Die aus der Tiefe aufsteigende, geschwungene Linienführung der Außenarchitektur erhebt sich beinahe mystisch in den transzendentalen Raum. Als reiner Zweckbau errichtet, wurde auf Funktionalität, Baunorm und Geländeform geachtet. Der halb geöffnete geschwungene Rundbau umschließt schatzmantelartig das Parterre für 1500 Besucher. Der Zuschauerraum wird von einem offenen Holzgebälk überdacht. Die Bühne mit einer Breite von 25 Metern und einem Podest- und Stufenbau bietet den Rahmen für die 500 Darsteller des Passionsspiels. Die Bühnenraumgestaltung von Lois Egg (Bühnenbildner und Leiter der Meisterklasse an der Akademie der Bildenden Künste in Wien) ist durch Schlichtheit und klare Strenge gekennzeichnet. Der Fokus ist auf das religiöse Spiel gerichtet, dient der Konzentration und Kontemplation. Die Großorgel mit den naturfarbenen Kupferpfeifen fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein. 2006/07 wurde der gesamte Baukomplex auf den neuesten technischen Stand gebracht.    

Mit sprachlichem Geschick, theologischem Wissen und der notwendigen Reflexion der religiösen Konflikte zwischen Christen und Judentum wurden die Spieltexte überarbeitet. Die Musik von Cesar Bresgen für Orgel, Chor und Bläser war von 1979 bis 2002  wesentlicher Bestandteil des meditativen Spiels.   

In den Zwischenjahren finden Orchesterkonzerte im Passionsspielhaus statt.

Seit 1998 sind Opernaufführungen und Orchesterkonzerte im Rahmen der Tiroler Festspiele Erl unter der Gesamtleitung von Gustav Kuhn.

zu sehen und zu hören.

 

 

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